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bier bleibt bier und bonn ist nicht weimar – robert borgmann zieht am berliner ensemble in den krieg

Ein Stück, das eigentlich drei Stücke ist, ein Abend aus drei komplett unterschiedlichen Teilen: Am Berliner Ensemble läuft schon eine Weile Robert Borgmanns Inszenierung Krieg von Rainald Goetz. Wir sind nun auch in die Schlacht gezogen und fanden sie größenwahnsinnig, überfordernd, unlesbar, erschöpfend, über die Maßen bild- und sprachgewaltig. Und diese wunderbaren, irren Schauspieler!

zu leicht fürs leben – starke frauen in thalheimers endstation sehnsucht am berliner ensemble

Diese Wahnsinnsfrau! Wie sie zittert, wie sie bebt, kämpft. Wie sie berechnend sein will und immer unberechenbarer wird. Wie sie die Fassade zu wahren sucht wo es doch drunter brodelt: Wut, Angst, Leidenschaft, Desillusionierung, Lebenshunger! Cordelia Wege startet als Blanche so dermaßen energetisch den letzten Versuch, das Leben in den Griff zu bekommen. Und das an einem Ort, an dem sie schon dem Namen (auch wenn das nur im Deutschen funktioniert) nach scheitern muss: An der Endstation Sehnsucht.

„Der Zauberberg“ | Alexander Eisenach am Schauspiel Graz

Und diese Stunden ein Traum im Traum – Alexander Eisenach hat – mal boulevardesk-komisch, mal surreal-verzerrt – einen besonders illustren Haufen der Der-Welt-abhanden-Gekommenen in der eisig-frischen Zauberberg-Luft versammelt – zu einer Liegekur, bei der die Weltkriegsrealität immer wieder so penetrant wie bedrohlich vorbeischaut. 

faust reloaded – tt2018

Ein paar Nach(t)gedanken zur Eröffnung des Berliner Theatertreffens 2018 mit der wiederauferstandenen Faust-Inszenierung von Frank Castorf.