theaterwissenschaft leipzig – der protest geht weiter

Ein Einlenken der Uni-Leitung ist nicht in Sicht, stattdessen wird fröhlich der Schwarze Peter zwischen Alma Mater und dem Land Sachsen hin und hergeschoben und die Mär von den gut ausgestatteten Universitäten weitererzählt. Der Protest mag - ob dem, was auf dem Spiel steht - einigen zu klein erscheinen, aber er geht weiter. Hier findet ihr die kommenden Aktionen


Update 31. März 2014

Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.

Bald ist es soweit: Die erste von vier Aktionswochen gegen Kürzungen steht an. Von Montag, dem 7. April 12 Uhr bis Freitag, 11. April, 0 Uhr soll in einem Zelt  zwischen MB und Cafeteria gelesen werden – aus Hermann Hesses Unter dem Rad. 108 (!) Stunden Lesezeit wollen besetzt werden:

Willige Vorleser und Vorleserinnen mögen sich bitte in diesem Mitmach-Doodle eintragen.

Natürlich könnt ihr auch spontan vorbeikommen, zuhören und vielleicht eine Leseschicht übernehmen. In der Nacht von Freitag auf Samstag ist zudem eine After-Read-Party geplant. Organisiert wird die Aktionswoche vom Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft in Kooperation mit dem AK Kürzung. Wenn ihr noch Fragen habt und weitere Infos braucht, findet ihr hier Ansprechpartner oder ihr schreibt an akk@stura.uni-leipzig.de


Update 17. März 2014

.. es gibt auch gar keine Alternative dazu, wenn an der Universität so viele Stellen eingespart werden müssen. Die Theaterwissenschaften werden für uns ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können. Unirektorin Schücking im » Deutschlandfunk Interview

Am vergangenen Samstag haben Leipziger Studenten die Volluniversität symbolisch zu Grabe getragen – inklusive Sarg, Trauerrede und weinender Trauergemeinde:

An diesem Donnerstag findet die vorerst letzte Stühle in der Stadt Aktion statt. Dann haben Studenten und Unterstützer zwei Monate lang die Stadt besetzt und Leipziger und Gäste verwundert. Treffpunkt und Stuhlausgabe ist noch einmal ab 11.45 Uhr am Institut für TW in der Ritterstraße.

Die Dauerlesung nimmt langsam Gestalt an. Vom 7. bis 11. April wird fünf Tage, 24 Stunden lang aus Hermann Hesses Unterm Rad gelesen, die Geschichte eines Jugendlichen, der an einer einseitigen Pädagogik scheitert. Und zwar von früh bis spät, einzeln oder im Chor, laut oder leise und das ganze in einem Zelt, das von innen gemütlich ausgestattet wird. Wer mitmachen möchte, findet im neuen Blog » Kürzer gehts nicht alle Infos, schreibt eine Mail an oder trägt sich gleich ins » Mitmach-Doodle ein.

Am 14. April um 19 Uhr findet die nächste Vollversammlung Theaterwissenschaft im Hörsaal des Institutes statt, Studenten und Lehrkräfte arbeiten an einer großen Performance, zum Campusfest Anfang Juni werden die Schließungen natürlich auch Thema sein und – das ist zwar noch ein bißchen hin, aber vormerken sollte man sich den Termin schon mal – am 25. Juni ist eine große Demonstration geplant.

Der » Onlinepetition fehlen übrigens zur Stunde noch schlappe 21 Unterzeichner zur 15.000!


 … weil man nicht nur etwas braucht, wovon, sondern auch etwas wofür man lebt!

Im Januar beschloss das Rektorat der Uni Leipzig die » Schließung der renommierten Leipziger Theaterwissenschaft. Studenten und Professoren kämpfen seitdem gegen den Beschluss und bekommen Unterstützung von ehemaligen Absolventen, Theatermachern wie Armin Petras und Volker Lösch, Kulturschaffenden aus ganz Deutschland und Partnerinstituten aus der ganzen Welt. Knapp 15.000 Menschen unterzeichneten bislang die » Onlinepetition. Ein Einlenken der Uni-Leitung ist nicht in Sicht, stattdessen wird fröhlich der Schwarze Peter zwischen Alma Mater und dem Land Sachsen hin und hergeschoben und die Mär von den gut ausgestatteten Universitäten weitererzählt.

Der Protest mag – ob dem, was auf dem Spiel steht – einigen zu klein erscheinen, aber er geht weiter. Informieren könnt ihr euch auf im » Blog der Fachschaft, im » YouTube-Channel gibt es Unterstützung aus Italien, Japan, von Volker Lösch und Armin Petras im Video und mittlerweile zeigt ein » Tumblr viele, viele Leipziger, die den Protest unterstützen, im Bild:

(c) http://solidaritaettheaterwissenschaft.tumblr.com (c) http://solidaritaettheaterwissenschaft.tumblr.com (c) http://solidaritaettheaterwissenschaft.tumblr.com
© solidaritaettheaterwissenschaft.tumblr.com

Es war ein handstreichartiges Vorgehen des Rektorats und wir haben nicht im Geringsten damit gerechnet. Weil es überhaupt keinen inhaltlichen oder strukturellen Anlass dafür gibt, so wie das Leipziger Institut für Theaterwissenschaft seit Jahren dasteht, wie es nachgefragt ist, welche Strahlkraft es in der Öffentlichkeit hat.

Professor Dr. Günther Heeg stand Tobias Prüwer in der Märzausgabe von  » Die Junge Bühne Rede und Antwort, im Kreuzer sind in diesem Monat die Vorgänge an der Uni Titelthema und in der vergangenen Woche wurden am Krochhochaus mit einer kleinen Kundgebung Protestbanner enthüllt. Der Sachsenspiegel war dabei (» Sendung vom 6. März ab 16:50).

Protestbanner am Krochhochhaus (c) Fachschaft Theaterwissenschaft
Protestbanner am Krochhochhaus (c) Fachschaft Theaterwissenschaft

„Tillich und die Illusion der privilegierten Hochschulen in Sachsen“

Die Konferenz sächsischer Studierendenschaften (KSS) hat ihr » Positionspapier für die Landtagswahlen veröffentlicht – Zu den zahlreichen Forderungen zählt unter anderen die Rücknahme der im März 2010 beschlossenen Stellenkürzungen.

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