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wilde pferde, gebrochene rippen und eine große theater(liebe)

Andreas Keller? Der ist doch schon immer hier! Allein in Leipzig spielt er schon so lange Theater, dass es scheint, er wäre schon immer da gewesen. Unter drei Intendanten hat er gespielt, zwei hat er gehen sehen. In Leipzig hat er auch studiert und war hernach u.a. in Altenburg, Magdeburg, Schwerin, Bremen, Essen und bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen engagiert. In diesem Jahr wird Andreas Keller mit dem THEATERPREIS DES FREUNDESKREISES Schauspiel Leipzig ausgezeichnet.

kalauer gegen den endsieg – petras kreuzt fallada und leipziger lokalgeschichte zum spaßigen widerstandspanorama

Das Hakenkreuz ist zum Hashtag mutiert und die Plakate – Think national! oder Rechts rules again – an den Wänden des Plattenbau-Häuserblocks, den Susanne Schuboth auf die Drehbühne gebaut hat, könnten gut und gern auch aus einer Brave New World stammen. Der Plattenbau selbst könnte wiederum auch in der DDR stehen – inklusive Stasispitzel im Hauseingang. Genauso funktionieren Kostüme und die restliche Ausstattung von Tintenfass und Silberbesteck bis Kassettenrekorder und Pferdebettwäsche – 1920er? 40er? Mitte 1980?: Sie verhindern bewusst eine eindeutige zeitliche Verortung.

es ist die letzte nacht, die sie haben …

Genets Stück setzt ein, wenn das Ding eigentlich schon gelaufen ist. Die Geisel tot, Lösegeld nicht in Sicht und die Polizei kurz davor, das Luxushotel zu stürmen, in dem sich die Bande La Rafale verschanzt hat. Es bleibt nicht mehr viel Zeit und schon gar kein Ausweg für die sieben Ganoven, es bleibt nur die Hoffnung auf ein wenig Ruhm, auf dass die „Bourgeois“ am nächsten Tage beim Petit Dejeuner mit leisem Schaudern die Schlagzeilen über die Wahnsinnstat der Gangster lesen mögen.