Als der heftige Gewitterregenguss die Vorstellung in der Galerie KUB 20 Minuten vor Schluss dann doch noch unterbricht, scheint das nur die nächste in der endlosen Reihe von Prüfungen, die der Teufel für Pfarrer Ivan bereithält. In Adams Äpfel, dem Kultfilm von Anders Thomas Jensen, versucht jener, durch konsequente Leugnung aller Schicksalsschläge eine Truppe belehrungsresistenter Straftäter zu resozialisieren. Und nicht zuletzt sich selbst zu retten. Aber der Reihe nach …
der teufel prüft uns alle …
den cammerspielen gelingt ein furioser sommertheater-aufschlag
alles auf adam – die cammerspiele proben fürs sommertheater
Es ist ziemlich warm unterm Dach auf der Cammerspiele-Bühne an diesem Dienstagabend. Aber auch ohne Sommerhitze stimmt die Betriebstemperatur. Es proben ein Baum, ein Herd und sieben Spieler für die diesjährige Sommertheater-Produktion „Adams Äpfel“, die am 17. Juli 2019 – wie gewohnt in der Galerie KUB – Premiere feiert. Wir dürfen zugucken.
sommertheater 2018 – cammerspiele: ich bin das tier
Wer beim Sommertheater nicht auf leichte Unterhaltung durch eine Komödie aus ist, der ist bei den Connewitzer Cammerspielen genau richtig. Wie schon seit einigen Jahren wird die Galerie KUB in der Kantstraße bespielt. Die Cammerspiele haben sich in diesem Jahr William Goldings Roman „Herr der Fliegen“ vorgenommen, den sie unter dem Titel „Ich bin das Tier“ auf die Bühne gebracht haben (Regie: Antje Cordes und Tim Kahn).
ein bild von einem papst – genets sie in der nato
Ich bin ja doch nur Pose. Mit Jean Genets Sie setzt Regisseur Olav Amende eine groteske, vatikanische Fotosession von einigem Unterhaltungswert an, die immer mehr aus dem Ruder und in eine nicht unkluge Sehgewohnheitsbefragung überläuft, in der das Objekt der Betrachtung – nämlich eben Sie, die Päpstin – ganz hinter dem Bild zu verschwinden droht, dass sich die Welt von ihr macht.
poetisch-witzige sommermaskerade – die cammerspiele mit triton in der galerie KUB
Sommer, Sonne, Urlaub am Meer – das waren wohl nicht die Worte, über die in der Compania Sincara nachgedacht wurde, als es um die Vorbereitung des diesjährigen Sommertheaters der Connewitzer Cammerspiele ging. Dass der Name des Meeresgottes Triton als Titel gewählt wurde, hat nur wenig damit zu tun, dass das Meer Sehnsuchts- und Urlaubsort vieler Menschen ist. Triton ist nämlich zum Beispiel auch die Bezeichnung einer Operation der Agentur Frontex zur Sicherung der europäischen Außengrenzen. Die Compania Sincara, die sich im letzten Jahr an den Cammerspielen gegründet hat und auch für das Sommertheater 2016 (Candide) verantwortlich war, will ganz offensichtlich mehr als nur einen amüsanten Sommerabend gestalten …
theaterherbst leipzig zwosechzehn – part two
Weiter geht es mit dem Herbstvorguck – den Platzhirsch Stadttheater haben wir schon – jetzt schauen wir, was die anderen so machen und treffen auf Freud’sche (Fehl)?)-Puppen, Paradiessucher und altjunge Geburtstagskinder.
wir, kinder des optimismus – ‚candide‘ im sommertheater der cammerspiele
Auch die Cammerspiele machen seit Mittwoch sommertheaterfröhlich mobil. Und zwar unter anderem gegen Leibniz. Denn das zugrundeliegende Schelmenstück […]
kurzkritik: ganz tief im keller-club
Ui, das war ein anstrengender Abend: Tim Kahn hat sich in den Cammerspielen an Dostojewskis „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“, gewagt, versucht, dem großen Monolog der an Welt- und Selbstekel krankenden russischen Seele mit einer Vielzahl von stilistischen Mitteln Herr zu werden und ist dabei doch sehr weit weg geblieben von den Dostojewskischen Gedanken, beziehungsweise diese vom Publikum.