Kapital und Individuum, Welt und Europa, Geschichte und Utopie: Alexander Eisenach hat das, was ihn schon in seinen letzten Arbeiten umtrieb, jetzt in der Hauptstadt weitergedacht und jongliert – am Theater Bert Brechts und Heiner Müllers – assoziationsstark, pointiert und charmant mit verdammt vielen klugen Gedanken.
knietief im amalgam des kapitalozän – alex eisenach sucht am be nach europa
tv-tipp: spreewaldkrimi mit christian kuchenbuch
Am Wochenende noch in der » Schaubühne Lindenfels, gerade eben im Fernseher, bis 13. Mai in der Mediathek: […]
quartett: christian kuchenbuch in der schaubühne lindenfels
Freude! Ein reihe7mitte-Lieblingsschauspieler, Christian Kuchenbuch, gastspielt in Leipzig: kommendes Wochenende in der Schaubühne Lindenfels. Mit Heiner Müllers Quartett. […]
destillate und derivate – alexander eisenach lädt die revolver am schauspiel frankfurt
Ein Finanz-Western? Colts, Saloons, Whisky, schnelle Pferde, schöne Frauen und die unterkühlte Finanzwelt, Termingeschäfte, Hedgefonds und Indices? In Alexander Eisenachs „Der kalte Hauch des Geldes“ geht das tatsächlich zusammen und bringt neben erhellenden Momenten vor allem große Zuschau-Freude.
laufen rennen kaufen hetzen jagen – sascha hawemann inszeniert „wolf unter wölfen“ in hannover
Klamottenberge in holzvertäfelter Kaufhausatmosphäre unter Milchglaslicht, so präsentiert sich dem Zuschauer die erste Szene nach dem Eisernen Vorhang, und aus diesen Klamottenbergen schält sich über die ersten Minuten eine Arbeiterschaft heraus, die uns kurz danach recht aufgebracht im Sprechchor ins Geschehen einweist: Deutschland. 1923. Inflation. Alles geht den Bach runter.
Und dann geht es los, das „laufen rennen kaufen hetzen jagen“ – Sascha Hawemann inszeniert mit einer 1A-Besetzung Hans Falladas Tausend-noch-was-Seiten-Roman „Wolf unter Wölfen“ am Schauspiel Hannover und jagt durch Szenen, Personenkonstellationen und Orte, dass einem mitunter der Kopf schwirrt.
die engel sind gierig – hartmann wuchtet meyers stein auf die bühne
Im Stein heißt Clemens Meyers monumentaler, vielstimmiger Nachtgesang aus der Schattenwelt, dessen Uraufführung zu gern das Schauspiel Leipzig an Land gezogen hätte. Nix, sagte der Herr Meyer, das macht der Sebi und jener feierte mit der Uraufführung am vergangenen Wochenende am Schauspiel Stuttgart Premiere.
die kultur könnt ihr euch in die haare schmieren! alex eisenach macht frankfurt den fauser
Lange Zeit kannte ich von Frankfurt am Main nur den Bahnhof als Ort des Umsteigens. Doch die zu Ende gehende Spielzeit hat uns Centraltheaterfreunden diverse Gelegenheiten geboten, zu Theatern außerhalb Leipzigs zu reisen, und so kenne ich nun auch den Weg vom Frankfurter Hauptbahnhof zum dortigen Theater. Der führt an einigen Kneipen vorbei, die man aus Jörg Fausers Roman Rohstoff zu kennen glaubt. Und Jörg Fauser war auch der Anlaß für einen Frankfurt-Besuch am vergangenen Wochenende, aber der Reihe nach.
borschtsch! hawemanns wunderbare schwestern in hannover
Was hat Sascha Hawemann da wieder auf die Bühne gezaubert – eine Inszenierung wie ein russisches Nationalgericht! Und dabei inszeniert er ein Stück, in dem nichts geschieht aber viel geredet wird – und das zumeist über Zukunftspläne, denen – noch nicht ganz ausgesprochen – schon die eigene Unmöglichkeit anhaftet.