Irgendwann an diesem Uraufführungsabend kniet der weiße Mann Manuel Harder als weißer männlicher Schauspieler Orlando als nicht-weiße Putzfrau […]
wer gegen wen? eine ode an die freiheit der kunst
kommen’s, hier zieht es so grausam
Jürgen Kruse ist zurück und inszeniert in der Kammer des Deutschen Theaters einen Totentanz nach der Sperrstunde – irgendwo zwischen vorletztem und letztem Ort und mit allem Horvathschen Kleine-Menschen-Elend. Bsiweilen gerät das ein wenig zu unentschlossen und routiniert, in den besten Szenen aber ist es von theatermagischer Kraft. In der Mitte des düsteren Reigens dreht sich Linda Pöppels trotz besseren Wissens liebende, glaubende und hoffende und dabei ganz und gar betörende Elisabeth.
zum sterben zu viel – petras mit clemens meyers kurzgeschichten am dt
Lokführer, Security-Mitarbeiter, Zugreiniger und Bahnhofsfriseurinnen, Schäferhunde mit „Hüfte“ und Imbissbesitzer – Am Deutschen Theater Berlin bringt Armin Petras Clemens Meyers „Stille Trabanten“ auf die Bühne, aber leider nur manchmal zum Leuchten.
alles was ich sagen will, ist eingesperrt in mir – sebi hartmanns verstörendes in stanniolpapier am dt
Performance des Unsagbaren. Sebastian Hartmann macht die Autorentheatertage-Uraufführung zum fast sprachlosen Höllentrip durch eine zerstörte (Frauen)Seele – mit schonungsloser Härte, radikaler Konsequenz, aber auch mit einem befremdlichen Blick auf das Objekt: Frau.
tote engel, höchstlebendig. jürgen kruse ist mit schauergeschichten zurück in berlin
Kruse is back in Berlin. Er hat – nicht zum ersten Mal – das „Missverständnis“ von Camus am Wickel und macht daraus am Deutschen Theater ein lustvoll-böses Schauermärchen.
#schöne neue spielzeit II: auswärts-spiele
Es geht wieder los! Wir haben die theaterlose Zeit entgegen anderslautender Befürchtungen mal wieder überstanden und freuen uns umso mehr auf den anbrechenden, hopefully goldenen Theaterherbst, welcher nach Hannover, Wien, Berlin Berlin Berlin und Mülheim führt zu Inszenierungen von Robert Borgmann, Alex Eisenach, Martin Laberenz, Philipp Preuss, Gordon Kämmerer, Sascha Hawemann und Jürgen Kruse.
familienaufstellung in (sonnen)finsternis – sebastian hartmanns gespenster am dt
Sebastian Hartmanns vierter Abend am DT verwebt Ibsens Gespenster mit Strindbergs Vater, holt mit Heinrich Heine die Sehnsucht ins Boot und schafft ein schwarz-weiß-düsteres Familienpanorama in Endlosschleife, das zwar nach kompakten zwei Stunden vorbei ist, aber eigentlich nie aufhört.
du sollst nicht … jette steckel befragt am deutschen theater die zehn – nein: elf -gebote
„10 Gebote“ heißt die Inszenierung, die in der Regie von Jette Steckel am vergangenen Wochenende am Deutschen Theater Berlin Premiere hatte. 10 Gebote und nicht Die zehn Gebote, wie man gemeinhin sagt, wenn es um die Regeln geht, die Moses dereinst direkt von Gott empfangen haben soll. Und doch geht es genau um diesen alttestamentarischen Text, insgesamt 15 Autoren waren aufgefordert, sich damit auseinanderzusetzen.