Eine Insel ist möglich, heißt es irgendwann im Houellebecq’schen Text. Eine Insel der Liebe in unserem vergifteten Weltenwahnsinn. Robert Borgmann und Team treten den Gegenbeweis an und machen aus dem Roman in Berlin eine popartbunte wie tiefschwarze Obduktion unserer heutigen Gesellschaft und ihrer Zukunftsträume.
keiner ist eine insel – robert borgmanns bunt-giftiger hoeullebecq am be
zu leicht fürs leben – starke frauen in thalheimers endstation sehnsucht am berliner ensemble
Diese Wahnsinnsfrau! Wie sie zittert, wie sie bebt, kämpft. Wie sie berechnend sein will und immer unberechenbarer wird. Wie sie die Fassade zu wahren sucht wo es doch drunter brodelt: Wut, Angst, Leidenschaft, Desillusionierung, Lebenshunger! Cordelia Wege startet als Blanche so dermaßen energetisch den letzten Versuch, das Leben in den Griff zu bekommen. Und das an einem Ort, an dem sie schon dem Namen (auch wenn das nur im Deutschen funktioniert) nach scheitern muss: An der Endstation Sehnsucht.
knietief im amalgam des kapitalozän – alex eisenach sucht am be nach europa
Kapital und Individuum, Welt und Europa, Geschichte und Utopie: Alexander Eisenach hat das, was ihn schon in seinen letzten Arbeiten umtrieb, jetzt in der Hauptstadt weitergedacht und jongliert – am Theater Bert Brechts und Heiner Müllers – assoziationsstark, pointiert und charmant mit verdammt vielen klugen Gedanken.
bildgewaltiges fest der schauspieler – hartmanns löwe brüllt am deutschen theater
Um ein Stück von Sebastian Hartmann sehen zu können, mußte man bisher nach Leipzig kommen – noch läuft hier die Studioinszenierung Der große Marsch. Seit letzten Freitag hat nun auch Berlin wieder einen Hartmann-Abend. Am Deutschen Theater inszenierte er Der Löwe im Winter, ein Stück von James Goldman, das in den 60er Jahren ein großer Broadway-Erfolg war und 1968 mit Peter O’Toole und Katharine Hepburn verfilmt wurde.