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nüscht und alles und alles und nüscht – sebi hartmanns revisor am schauspiel frankfurt

Irgendwie staunt man ja jedesmal aufs Neue, wie der Hartmann es schafft, sich mit einer Überdosis des schönsten Klamauks inklusive selbstreferentieller Ironisierung dem Geschichten-Erzählen konsequent zu verweigern, um dann trotzalledem oder genaudeswegen mitten in des Stückes Kern punktzulanden und damit auch noch so manchen wunden Punkt zu treffen. So auch am letzten Samstag am Schauspiel Frankfurt.

die engel sind gierig – hartmann wuchtet meyers stein auf die bühne

Im Stein heißt Clemens Meyers monumentaler, vielstimmiger Nachtgesang aus der Schattenwelt, dessen Uraufführung zu gern das Schauspiel Leipzig an Land gezogen hätte. Nix, sagte der Herr Meyer, das macht der Sebi und jener feierte mit der Uraufführung am vergangenen Wochenende am Schauspiel Stuttgart Premiere.

im herzen die finsternis – sebastian hartmanns „dämonen“ in frankfurt

Vorab gesteht der Rezensent, Dostojewskis Dämonen, die Sebastian Hartmann am Freitag am Schauspiel Frankfurt inszenierte, nicht gelesen zu haben. Was bildungslückenhaft gewagt klingt, erweist sich als Vorteil: Es entfällt die Suche nach Orientierung in der Romanvorlage, die der Regisseur bewusst verwehrt. Dafür begeben sich Hartmann und Ensemble ganz tief hinein in die menschliche Seele. Und dort funkelt es fiebrig und düster.

der ewige kampf – hartmanns woyzeck am dt

Sebastian Hartmann hat am Deutschen Theater Büchners Woyzeck inszeniert. Die Rollen teilen sich Katrin Wichmann und Benjamin Lillie, für die Musik sorgt Ch. Mäcki Hamann. Neben dem Woyzeck-Text kommen auch „Der Hessische Landbote“ und „Lenz“ vor, außerdem noch Texte von Heiner Müller (Hydra und Bildbeschreibung). Inspiriert von Müllers Bildbeschreibung hier nun eine Stückbeschreibung:

bildgewaltiges fest der schauspieler – hartmanns löwe brüllt am deutschen theater

Um ein Stück von Sebastian Hartmann sehen zu können, mußte man bisher nach Leipzig kommen – noch läuft hier die Studioinszenierung Der große Marsch. Seit letzten Freitag hat nun auch Berlin wieder einen Hartmann-Abend. Am Deutschen Theater inszenierte er Der Löwe im Winter, ein Stück von James Goldman, das in den 60er Jahren ein großer Broadway-Erfolg war und 1968 mit Peter O’Toole und Katharine Hepburn verfilmt wurde.