Heute Premiere im Babylon Berlin, am Sonntag in Leipzig: » Macht das alles einen Sinn? Und wenn ja […]
macht das alles einen sinn … ?
das herz ist schwach, der himmel weint – das war das volksbühnen-finale
Während der Derniere von „Baumeister Solness“, der letzten Vorstellung an Castorfs Volksbühne, tönt ein Schlager mit folgenden Worten aus dem Radio: „Heut‘ schreiben wir Geschichte.“ Ja, hier wurde Geschichte geschrieben, nicht nur heute, sondern seit 25 Jahren. Nun verschwindet der magische Theaterort Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Es wird die Volksbühne Berlin geben und irgendwann im November soll wohl auch hier am Haus wieder gespielt werden. Das dürfte an diesem Abend aber die wenigsten Gäste interessieren.
sieben stunden nicht nur goethe, aber viel faust. und kein bisschen müde.
An der Berliner Volksbühne herrscht derzeit großer Besucherandrang. Die Inszenierungen der Regisseure, die seit Jahren das Bild des Hauses prägen (neben Frank Castorf sind das René Pollesch, Christoph Marthaler und Herbert Fritsch) laufen vor ausverkauftem Haus. Der Hausherr selbst hat sich in dieser letzten Spielzeit zurückgehalten und erst Anfang März seine erste Premiere auf die Bühne gebracht – Faust.
still alive: die brüder karamasow in bert neumanns letztem bühnenbild
Dostojewskis letzter Roman – Die Brüder Karamasow – wird als sein bester bezeichnet. Frank Castorf, der seit 1999 an der Berliner Volksbühne fast alle großen Romane des Russen auf die Bühne gebracht hat, hat sich nun dieses Meisterwerk vorgenommen.
»im augenblick sieht es so aus, als würde der sex-shop gewinnen«
In der letzten Woche ist Bert Neumann, langjähriger und stilprägender Bühnenbild-Revolutionär der Volksbühne mit nur 54 Jahren überraschend gestorben. Wir sind traurig über ein neues, viel zu frühes „Nie wieder“ in der schnelllebigen Zeit und Welt, der auch die Volksbühne selbst zum Opfer fallen wird.