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pepsi, wauzi, frauli … SIGNA kommt in wien auf den hund

Die Faßziehergasse im 7. Bezirk Wiens, nicht weit vom Museumsquartier gelegen, sieht nicht gerade nach einer luxuriösen Wohngegend aus. Die Eingangstür zum Haus Nr. 5A macht keinen einladenden Eindruck, nur das auf die Tür geklebte Bild von Hundewelpen läßt vermuten, daß der Besucher an der richtigen Stelle ist. Die neue Performance von SIGNA, „Wir Hunde“, wird hier im Rahmen der Wiener Festwochen gezeigt. Unser ausgewiesener SIGNA–Experte Thomas Pannicke hat in Wien SIGNAs „Hundsche“ getroffen …

im wald da sind die räuhäuber – gordon kämmerer diplomiert mit schiller

Hinter dem Eisernen steppt ganz offensichtlich schon der Räu-Bär: Nebel, flackerndes Diskolicht und hämmernde Bässe dringen nach draußen. Im Saal wird das Publikum erstmal nach allen Regeln der Kunst von Skala-Wirt Jens zusammengefaltet. Schillersche Rebellion rückwärts: hier lümmelt die „Jugend von heute“ in der Komfortzone resp. dem Theatersessel und das ältere Semester revoltiert – Ein hübscher Einstieg zur großen Räuberparty, die in den nächsten drei Stunden auf der großen Bühne steigt.

volksbühnenbesuch: martin wuttke und birgit minichmayr in castorfs „judith“

Eine Castorf-Premiere jagt die andere. In den nachtkritik-Charts steht zwar immer noch Sebastian Hartmanns „Berlin-Alexanderplatz“ auf Platz eins, nun aber dicht gefolgt von Castorfs neuester Tat an der Volksbühne: „Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn Moliere“. Doch reihesiebenmitte kann leider nicht bei jeder Premiere dabei sein und muss nun erst einmal eine Betrachtung zur vorletzten Castorf-Produktion an der Volksbühne nachholen.

Zu Jahresbeginn hatte „Judith“ Premiere, ein Drama aus dem 19. Jahrhundert von Friedrich Hebbel und damit schon etwas Besonderes für den in letzter Zeit vor allem auf Romanvorlagen spezialisierten Regisseur. Die Kritiken waren im Januar sehr widersprüchlich. Während man zum einen lesen konnte, diesmal hätte Castorf zur Pause Schluss machen sollen, schrieben andere, dass man in der zweiten Hälfte für das Ertragen der ersten belohnt worden wäre. Da bleibt dem Theaterfreund nichts anderes übrig, als selbst nach Berlin zu fahren, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.