Wer beim Sommertheater nicht auf leichte Unterhaltung durch eine Komödie aus ist, der ist bei den Connewitzer Cammerspielen genau richtig. Wie schon seit einigen Jahren wird die Galerie KUB in der Kantstraße bespielt. Die Cammerspiele haben sich in diesem Jahr William Goldings Roman „Herr der Fliegen“ vorgenommen, den sie unter dem Titel „Ich bin das Tier“ auf die Bühne gebracht haben (Regie: Antje Cordes und Tim Kahn).
sommertheater 2018 – cammerspiele: ich bin das tier
faust reloaded – tt2018
Ein paar Nach(t)gedanken zur Eröffnung des Berliner Theatertreffens 2018 mit der wiederauferstandenen Faust-Inszenierung von Frank Castorf.
sinnlicher genuss mit weiterdenkstoff: mein staat als freund und geliebte an der oper halle
Wer sich dafür interessiert, wie Oper neu gedacht und neu gemacht werden kann, der kommt derzeit an der Oper Halle nicht vorbei. So gab es am letzten Freitag die Premiere einer Uraufführung zu erleben, als Zugaben außerdem die Abschaffung des Applauses und die Kreation einer neuen Nationalhymne.
lebendiger theaterzauber – jan neumanns sommernachtstraum in weimar
Vor etwa zwei Jahren hatte in der Weimarer Nebenspielstätte Redoute Shakespeares „Sommernachtstraum“ in der Regie von Jan Neumann Premiere. Obwohl von der überregionalen Presse kaum beachtet und in den Lokalzeitungen weitgehend verrissen, kam die Inszenierung beim Publikum gut an und wird mittlerweile im Großen Haus des Deutschen Nationaltheaters gespielt: am vergangenen Wochenende vor sehr gut gefülltem Haus, zu Gast dabei auch die Mitglieder der Shakespeare-Gesellschaft, die gerade in Weimar tagten.
der spaziergang – drei schweizer auf gastspiel am schauspiel leipzig
Vermutlich hat so mancher Theaterfreund die Stimme von Jürg Kienberger schon unbewusst gehört: Jahrelang lief in der Warteschleife des Kassentelefons der Volksbühne seine Interpretation des Liedes „Danke“ aus Marthalers Murx-Inszenierung. Seit ein paar Jahren kommt Kienberger zu Gastspielen nach Leipzig …
mehr als kunstvolle musik und schöne bilder – aida an der oper halle
Ein wahrer Opernfreund ist unser Autor Thomas Pannicke nicht. Dass es ihn dennoch im letzten Jahr so oft in ein Opernhaus verschlagen hat, wie in den 50 Jahren zuvor zusammengenommen, ist die „Schuld“ der Oper Halle. Letzte Woche gab es dort Aida und die Erwartungen wurden wieder einmal nicht enttäuscht.
die volksbühne ist tot – es lebe die volksbühne…
…oder vielleicht besser: Es lebe Frank Castorf! Denn während die neue Leitung am Rosa-Luxemburg-Platz nach holprigem Start versucht, neue Wege zu finden, zieht F.C. wie gewohnt seine Bahnen. Nach einem weiteren Dostojewski in Zürich ist er nun nach Berlin zurückgekehrt. Am Berliner Ensemble hat er ein wahres Schwergewicht von Roman auf die etwas kleinere Bühne gewuchtet: Victor Hugos anderthalbtausendseitiges Werk „Les Misérables“.
oper neu: fidelio in halle
Reihesiebenmitte-Leser werden sich an die heftigen Diskussionen erinnern, die es um die Oper Halle im Frühjahr gab. Die Mitteldeutsche Zeitung veröffentlichte einige böse Leserbriefe, dubiose Zahlen kursierten, schließlich gab es eine Zuschauerkonferenz, auf der das Publikum sich aber überwiegend positiv äußerte. Ein Kritikpunkt war allerdings, daß sich so mancher Zuschauer mal wieder Oper fürs Auge wünschte – tolles Bühnenbild, opulente Kostüme. Er habe zur Spielzeiteröffnung etwas in genau der Art geplant, meinte Intendant Florian Lutz mit einem verschmitzten Lächeln.