Es ist zwar Spielpause an den deutschen Stadttheatern, Staatstheatern, Landesbühnen und was es sonst noch an öffentlichen Theatern gibt, damit aber zugleich Gelegenheit für die vielen kleinen freien Theater, die Besucher ins Sommertheater zu locken …
noch zweimal ‚eins zwei drei‘ – wärmstens empfohlen
»im augenblick sieht es so aus, als würde der sex-shop gewinnen«
In der letzten Woche ist Bert Neumann, langjähriger und stilprägender Bühnenbild-Revolutionär der Volksbühne mit nur 54 Jahren überraschend gestorben. Wir sind traurig über ein neues, viel zu frühes „Nie wieder“ in der schnelllebigen Zeit und Welt, der auch die Volksbühne selbst zum Opfer fallen wird.
arturo ui in weimar – die große ingolf müller-beck show
In Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui beschreibt Bertolt Brecht den Weg Hitlers von den Anfängen der nationalsozialistischen Bewegung in der Weimarer Republik bis zur Annexion Österreichs. Der Hitlerfaschismus hat auch in der Stadt Weimar seine Spuren hinterlassen. Den Besucher führt der Weg vom Bahnhof ins Stadtzentrum vorbei am von den Nazis erbauten Gauforum und vor den Toren der Stadt befindet sich auf dem Ettersberg im ehemaligen Konzentrationslager die Gedenkstätte Buchenwald. Grund genug also, um im Deutschen Nationaltheater Weimar nicht nur Goethe und Schiller, sondern auch Brecht zu spielen. Am Pfingstwochenende hatte Arturo Ui in der Regie von Christoph Mehler Premiere.
bericht aus baalin: geschichten, die man versteht, sind nur schlecht erzählt
Es war zu erwarten, dass der Ansturm auf die Karten enorm sein würde. Da kann man von Glück reden, wenn man einen Theaterenthusiasten wie Werner Mattke kennt. Der fährt dann mitten in der Nacht nach Berlin, ist zwei Uhr morgens der erste an der Kasse und bekommt natürlich acht Stunden später auch Karten. Hier nun ein Bericht von der Derniere des Castorfschen Baal.
kaputt – mit castorf nach krakau und an die ostfront
Unser Autor ist nach Berlin gefahren und berichtet von den reichlich fünf Stunden der Castorfschen Tour de force Kaputt nach Malaparte, die seit Ende Oktober letzten Jahres an der Volksbühne läuft.
back to the roots – signa in kopenhagen
Seit ihrem Auftritt mit „Germania Song“ war ich von SIGNA so fasziniert, dass ich fast keine ihrer folgenden Inszenierungen verpasst habe: Kopenhagen, Köln, Salzburg, Berlin, Hamburg – nur Tallinn war mir dann doch zu weit. In diesem Herbst kehrt SIGNA wieder zu ihren Wurzeln nach Kopenhagen zurück. An einem stürmischen Novemberabend machte ich mich auf den Weg von Leipzig in die dänischen Hauptstadt.
der amerikanische (sommernachts)traum
Obwohl Shakespeares 450. Geburtstag auch schon wieder sieben Monate zurückliegt, ist selbiger für Bochum Anlass genug, um herbstliche Shakespeare-Wochen auszurufen. Zu deren Abschluss traf sich die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft und auf dem Programm standen gleich zwei „Sommernachtsträume“ – einer in Bochum und einer in Düsseldorf. Es bot sich also Gelegenheit zu einem interessanten Vergleich.
herr pannicke radelt zur euro-scene
Der November bringt Festivalstimmung auf Leipziger Bühnen – wie nun schon seit etlichen Jahren hatte Ann-Elisabeth Wolff für die euro-scene ein abwechslungsgreiches Programm zusammengestellt. Insgesamt 12 Inszenierungen – mit dem Festivalpass kann man die alle sehen, so dass es recht preiswert wird, wenn man Zeit und Muße hat, sechs Tage lang im Durchschnitt jeweils zweimal im Theater zu sein.