Kurzes Schweigen, dann lang anhaltender Applaus, vereinzelte Bravo-Rufe, einige Zuschauer erheben sich von den Plätzen. Es ist ein emotional tief berührender und zugleich betroffen machender Abend gewesen, den das Publikum soeben auf der Hinterbühne des Schauspielhauses zur Eröffnung der diesjährigen euro-scene erleben konnte.
euro-scene leipzig eröffnet mit aufrüttelndem figurentheater aus wien
so macht das denken feige aus uns allen – haußmanns hamlet am be
Nach dem die schon gebuchte Aufführung vorletztes Frühjahr Robert-Wilson-Proben zum Opfer fiel, hat es Thomas Pannicke jetzt endlich in Leander Haußmanns Hamlet am Berliner Ensemble geschafft und fand sich in Splatter-Szenen statt -Filmen, aber auch in schönen Details wieder.
keiner ist eine insel? armin petras fädelt kruso am schauspiel geschickt ein
Armin Petras erzählt mit Lutz Seilers „Kruso“ eine Geschichte von zwischen Zeitfäden gefangenen Inselmenschen, von Freiheit und System, mit toten Füchsen, einem toten Land, der ewigen Suppe und voller Poesie.
robert borgmann macht oper, carsten rüger macht licht – così fan tutte in berlin
Wenn ein Schauspiel-Regisseur Mozart inszeniert, dann traut sich auch der Schauspiel-Blog mal Musiktheater. Und kam zwar immer noch fachfremd aber doch überraschend beglückt aus dem Premierenabend an der Deutschen Oper Berlin.
zwischen freibad und freiheit – 89/90 am schauspiel leipzig
Claudia Bauer, vom Haus schon mit dem Stempel „Expertin für unspielbare Stoffe“ versehen, hat für Peter Richters DDR-Endzeit-Anekdotensammlung eine spannende Bühnenform gefunden. Und diese dann ein bisschen zu sehr durchgehalten. Aber allein dieser Chor!
vom genie geküsst – wilde & vogel und die empfindsamkeit der giganten am westflügel
Da ist es gleich zu Beginn – dieser unernste Ernst, das Augenzwinkern, das Hineinlocken in die Theaterzauberwelt: Ein leerer Stuhl quert wie von unsichtbaren Fäden gezogen den Saal und sorgt für gespannte Heiterkeit. Mit einem vollklingenden Gong werden sie dann gerufen, die (empfindsamen) Giganten: Bach! Freud! Da Vinci! Gelingt es, ihnen ihr Genie zu entreißen? Und es demokratisch unter den Anwesenden zu verteilen? Kommt und seht!
heimat im hotel-karussell – sascha hawemann eröffnet die spielzeit am schauspiel hannover
Schon beim Lesen kommen wir ins Schwärmen: Herzzerreißend und bildreich erzählt Joseph Roth vom Kriegsheimkehrer Gabriel Dan, der im zwielichtig-strahlenden Hotel Savoy irgendwo zwischen Ost und West strandet – Ruhelos-rastlos auf der Suche nach einem Platz zum Hingehören. Und dabei immer dieses Geld, und immer diese Liebe, und irgendwo draußen auch noch die Welt. Wer könnte derlei Geschichten besser auf der Bühne erzählen als Zwischen-den-Welten-Regisseur Sascha Hawemann? Wir waren bei der Premiere in Hannover und sind verzaubert.
wir, kinder des optimismus – ‚candide‘ im sommertheater der cammerspiele
Auch die Cammerspiele machen seit Mittwoch sommertheaterfröhlich mobil. Und zwar unter anderem gegen Leibniz. Denn das zugrundeliegende Schelmenstück […]