Max-Ophüls-Preis für Kinodebüt

kinokino: marie rathscheck ist das melancholische mädchen

Erster Kinofilm und gleich ein renommierter Preis: Das melancholische Mädchen mit Schauspiel-Leipzig Actrice Marie Rathscheck (Die Nachtigall, Wolfserwartungsland) in der titelgebenden Rolle hat am Wochenende den Max-Ophüls-Preis gewonnen, einen der wichtigsten Preise für den deutschen Nachwuchsfilm.

Mit ironischer Genauigkeit und humoriger Schlagfertigkeit trifft der Film in seiner Übersetzung feministischer Theorien pausenlos den Nagel auf den Kopf – Aus der Jurybegründung

 

In 14 Episoden erzählt Filmemacherin Susanne Heinrich in einer ganz besonderen Ästhetik von einer jungen Frau, die, nur mit einem Pelzmantel und einer Zigarette bekleidet, die Großstadt durchstreift und auf die unterschiedlichsten Menschen trifft – zwischen Prekariat und Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang.


Marie, herzlichen Glückwunsch! Was sagst du zu der Auszeichnung? Es freut mich so sehr, dass ein solcher Film, der ja sehr eigenwillig ist, so eine Anerkennung erfährt.

Inwiefern eigenwillig? Diese Mischung aus Witz, Gesellschaftskritik und das ästhetische Konzept machen den Film für mich so besonders.

Dass das ästhetische Konzept tatsächlich ungewöhnlich ist, kann man schon in » diesem kurzen Clip bei kino-zeit.de gut sehen. War denn auch die Arbeit am Film etwas Besonderes?  Da es meine erste große Rolle in einem Langspielfilm war, habe ich natürlich keinen direkten Vergleich, aber die Arbeit an diesem Film unterscheidet sich, zumindest von allen anderen Drehprojekten, die ich gemacht habe, schon sehr stark. Wir haben einen Monat vor Drehbeginn angefangen zu proben. Zusammen mit Susanne Heinrich haben wir in diesem Monat eine spezielle Spielweise für den Film entwickelt. Sehr reduziert, durchkomponiert, fast keine Emotionen.

Das klingt schön und anstrengend zugleich und sogar fast ein bisschen wie Theater …Ja, durch den Proben-Monat konnte ich alle Szenen aktiv mitzuentwickeln – besonders bei Bewegungen und Sprache. Es gibt sehr viele Großaufnahmen mit Blick direkt in die Kamera. Meine Rolle hat auch Monologe, die gehen zum Teil so fünf Minuten und Susanne war sich nicht sicher, wo und ob sie schneiden will. Das war dann schon eine große Herausforderung, das achtmal hintereinander durchzuziehen. Susanne ist Perfektionistin und lässt nicht locker bis sie zufrieden ist.


Sehen kann man Das melancholische Mädchen zunächst am 14. und 15. Februar in Berlin bei der » Woche der Kritik und in der Perspektive Deutsches Kino auf der diesjährigen Berlinale. Ein Kinostart ist in Planung, Neuigkeiten gibt es auf der » Facebookseite des Filmes. Wir gratulieren und wünschen ganz viel Publikum!

Auf dem Theater steckt Marie Rathscheck gerade mitten in den Endproben für Thomas Köcks neues Stück » atlas. Premiere ist am kommenden Sonntag, dem 27. Januar 2019 in der Diskothek, Regie führt Philipp Preuss. Auch hierfür alles Gute und Toitoitoi!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert