Blog

im digitalen nirgendwo – ein internet-premieren-protokoll in verteilten rollen

Kein gestreamter Vorstellungs-Mitschnitt, kein Küchenbretter-Theater, sondern eine ganze Theaterproduktion macht aus der Not eine Tugend und zieht in den digitalen Raum. Philipp Preuss & Team hätten mit Kafkas „Schloss“ am 25. April Premiere auf der großen Bühne gehabt, gestern nun gab es „k.“ Folge eins von vier im Netz. Wir haben uns zum Gucken verabredet: mit franzjakk, der ehemaligen reihesiebenmitte-Korrespondentin in Hamburg, die sich schon vorab ein paar unredigierte Sofagedanken macht. Für sie, für uns, für euch, für alle sicher vor allem eins: EIN EXPERIMENT!

allesamt gespenster! – philipp preuss lädt mit ibsen & schreber zur geisterstunde

Nebelschwaden wabern über die düstere Bühne, in ihnen verfängt sich spärliches Licht, aus Gemälden blicken ernst und stumm die Figuren herab, durch die Türen huschen Gestalten, über die Wände irrlichtern ihre Abbilder und Wiedergänger und vor dem Vorhang aus schwarzer Gaze ergeht sich ein junger Mann aus guten Hause seltsam klar in Wahnvorstellungen von belebten Strahlen, von zweierlei Gottheiten, von verirrten, in Singvögel gewunderte Seelen, von Zwangszuständen und vom eigenen Körper, der zu dem einer Frau mutiert.

schnapspfützenleserei ohne erlösung – die hockenden in der diskothek

„die hockenden“ (beides bedeutungsschwanger klein angefangen)? Ah, Problemstück, denkt sich die erprobte Theaterista auf dem Weg in die Diskothek und in der Tat: sperriger Text, die Stimmung düster, latent grelle Ausstattung, die Bühne ein Un(ort), dessen Enge und Tristesse kaum Luft zum Atmen lassen. Wie daraus ein recht intelligent-vergnüglicher Theaterabend wird? Weiterlesen!