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bonjour tristesse – enrico lübbes kasimir und karoline am schauspiel leipzig

Ich dachte immer, auf dem Oktoberfest ist mehr los, lässt ein Zuschauer nach der Premiere verlauten. Und in der Tat, ausgelassene Feststimmung ist hier nicht angesagt. Schon die Bühne atmet aus jeder Ritze gelbliche Tristesse. Statt Jahrmarktsbuden und Kettenkarussell hat Hugo Gretler eine unwirtliche Fabrik-Pausen-Durchgangs-Halle gebaut und mit 80er-Ostklubhausmobiliar ausgestattet: Ein paar Tische und Stühle, ein Hau-den-Lukas als einzige Oktoberfest-Reminiszenz, an den Seiten Ausschank und Türen zum Pissoir, oben ein für dieses Setting merkwürdig futurisch anmutender Logen-Balkon, rechts hinterm Milchglasfenster donnern immer wieder Güterzüge? Die S-Bahn? Die Achterbahn? vorbei.