theaterherbst leipzig zwosechzehn – part one

Dem gerade recht erfolgreich laufenden Sommer-Sequel zum Trotz: es wird Herbst. Das ist auch gar nicht schlimm, denn dann ist wieder Theater. In Leipzig heißt das Vorhang auf für Wendekinder, Eskas, Menschen, die noch gar nicht da sind und ganz frische Schauspielstudenten.

Vor dem Schauspiel Leipzig wird gebaggert, drinnen die Wende geprobt, beziehungsweise der letzte Sommer der DDR: Claudia Bauer eröffnet die Spielzeit mit Peter Richters Roman „89/90“. Die öffentliche Probe letzte Woche ließ eine ganz hübsche Bühnenbildidee und einen ungewöhnlichen Chor erkennen, einen Grundton erahnen und genug Raum für Neugier, wie sich ein solcher, tagebuchartig-dokumentarischer Text auf die Bühne bringen lässt:

» 89/90
Premiere am 16. September, Große Bühne


Geprobt wird auch schon für den zweiten Last-Exit-DDR-Roman: Armin Petras inszeniert Lutz Seilers „Kruso“. Dafür bringt er Anja Schneider mit, re-aktiviert Berndt Stübner und holt sich fast das ganze neue Schauspielstudio – an dieser Stelle ein ganz herzliches Willkommen Alina-Katharin Heipe, Anna Herrmann, David Hörning, Jonas Koch, Ferdinand Lehmann, Elias Popp und Nina Siewert! – mit auf die Bühne. Das ist doch mal ein Einstand!

A warm welcome: Das neue Schauspielstudio © Rolf Arnold
A warm welcome: Das neue Schauspielstudio © Rolf Arnold

» Kruso
Premiere am 1. Oktober, Große Bühne


Soviel zum „Woher“ aus dem Spielzeitmotto, nach dem zweiten Teil, dem „Wohin“ fragt die erste Uraufführung der Saison: Till Müller-Klugs „Der Minusmensch“. Wobei, im Grunde genommen auch nach dem Woher und hoffentlich nach dem Warum, denn das Stück verhandelt Lebensentwürfe und Kinderwunsch in Zeiten der absoluten Planbarkeit. Mit Sophie Hottinger, Michael Pempelforth und Brian Völkner.

» Der Minusmensch
Premiere am 2. Oktober, Diskothek


Nicht unbedingt im eigenen Lebensentwurf, aber in einem Schuldlabyrinth nach Kafka kann man sich mit dem Interrobang in der Residenz verirren. Die Perfomancer schaffen ein installatives Theaterlabyrinth aus Verdächtigungen, geheimen Aufträgen, obskuren Verfahrensweisen und neuartigen Delikten, durch das sich die ZuschauerInnen in der „Rolle“ des Josef K. hindurchnavigieren. Dabei treffen sie vermutlich auch auf den Autoren des Minusmenschen Till Müller-Klug, denn der ist neben Nina Tecklenburg, Lajos Talamonti und Elisabeth Lindig Teil von Interrobang.

» Der Prozess 2.0
Ab 17. September in der Residenz

Interrobang: Der Prozess 2.0 © Michael Bennet
Interrobang: Der Prozess 2.0 © Michael Bennet

Außerdem gibt es eine neue Ausgabe von der Brian-Völkner-Show Kitsch & Krempel (24. September), Katharina Schmidts kleinerfeiner » Weibsteufel ist wieder in der Baustelle zu sehen (29./30. September und 22. Oktober) und das neue » Schauspielstudio präsentiert sein ebenso neues Format Hochglanzrampe nurdaswasist und die ersten Szenenvorspiele (8./17. und 24. Oktober). Und: alle 14 Tage öffnet wieder das grundsympathische » Conactioncafé die Türen für Alt- und Neuleipziger (12. und 26. September, 10. und 24. Oktober).

Lasst die Spiele beginnen!

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