Sebastian Hartmanns vierter Abend am DT verwebt Ibsens Gespenster mit Strindbergs Vater, holt mit Heinrich Heine die Sehnsucht ins Boot und schafft ein schwarz-weiß-düsteres Familienpanorama in Endlosschleife, das zwar nach kompakten zwei Stunden vorbei ist, aber eigentlich nie aufhört.
familienaufstellung in (sonnen)finsternis – sebastian hartmanns gespenster am dt
berlin alexanderplatz – hartmanns biberkopf-bilderbogen am dt
Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ gehört zu den bedeutenden Großstadtromanen der zwanziger Jahre, die damals revolutionär waren und bis heute ihre Leser begeistern können. Aber nicht nur die Leser – für Theaterfreunde gab es schon wiederholt Gelegenheit, die „Geschichte vom Franz Biberkopf“ auch auf der Bühne zu erleben. Seit letzter Woche hat nun auch das Deutsche Theater, nur zwei S-Bahn-Stationen vom Alexanderplatz entfernt, eine Bühnenfassung des Romans im Repertoire, Regie und Bühne: Sebastian Hartmann.
der amerikanische (sommernachts)traum
Obwohl Shakespeares 450. Geburtstag auch schon wieder sieben Monate zurückliegt, ist selbiger für Bochum Anlass genug, um herbstliche Shakespeare-Wochen auszurufen. Zu deren Abschluss traf sich die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft und auf dem Programm standen gleich zwei „Sommernachtsträume“ – einer in Bochum und einer in Düsseldorf. Es bot sich also Gelegenheit zu einem interessanten Vergleich.
alles auf zero oder die lust am verlust
Kaufhof, Breuninger und Kö: Um zum Düsseldorfer Schauspielhaus zu gelangen, ist ein regelrechter Nahkampf durch schier endlose Einkaufsmeilen und Fressgassen vonnöten. Das Theater selbst trotzt wie ein rettendes Schiff dem wogenden Kapitalismus vor der Tür. Obwohl der schnöde Mammon auch dahinter keine Nebenrolle spielt, wenn Martin Laberenz Dostojewskijs Spieler auf die Bühne stellt. Und auf was für eine!