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delay am drehkreuz der geschichte(n) – philipp preuss & team gelingen bezwingende klangbilder in der diskothek

Der Blick in der dusteren Diskothek des Leipziger Schauspiel fällt zuallererst nach draußen, denn die Fenster sind an diesem Abend nicht verhangen. Auf dem Innenstadtring fahren am Sonntagabend einige wenige Autos und eine Straßenbahn vorbei, entfernt erkennt man ein paar einzelne Passanten. Der Theaterraum erweitert in die Stadt, schön, das fängt gut an. War da grad ein blauer Trabi? Doch schon holt uns der Hörsinn – und der wird an diesem Abend noch ganz wunderbar beschäftigt werden – wieder nach drinnen.

ich habe die tat getan – philipp preuss‘ drückt bei macbeth auf die repeat-taste

Schon vor Beginn öffnet und schließt sich der rote Vorhang rasch und wie von Geisterhand vor dem immer gleichen – und immer neuen – Drama und nimmt so die Idee dieses eigenwilligen Abends vorweg: Denn Philipp Preuss genügen für seinen Macbeth am Staatsschauspiel Nürnberg die beiden ersten der fünf Akte, die allerdings dekliniert er in einem mörderischen Reigen aus Machtgier und Bluttat wieder und wieder (und wieder) durch.