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ohne trumpf gereizt? robert borgmanns iwanow am schauspiel köln

Im Vorweihnachtstrubel wär‘ es fast untergegangen, aber wir waren nicht nur in Dortmund, sondern auch in Köln im Theater. Hier wie dort ist das Schauspiel ausquartiert in eine Halle an der Peripherie. In Köln heißt das Depot und dort bat Robert Borgmann am 9. Dezember zu einem schier endlosen Tanz um das Nichts.

die bude fällt sowieso bald auseinander – zwischenlese: castorfs solness an der volksbühne

Das Stück wäre durchaus geeignet, um die Bilanz einer mehr als 20jährigen Intendanz zu ziehen. So richtig ernst hat der Regisseur diese Idee aber nicht genommen. Viele der Anspielungen auf die Situation der Volksbühne dürften erst nach der Premiere hinzugekommen zu sein, denn im Mai 2014 ahnte noch niemand, dass die Ära Castorf 2017 endet. Da dem aber wohl so ist … fix nochmal nach Berlin!

mit brennendem herzen in finsteren zeiten – sascha hawemann inszeniert brecht im dortmunder megastore

Das Dortmunder Schauspiel spielt zur Zeit in einer Megastore getauften Halle irgendwo zwischen Großgewerbe und Kleingärten. Die Zuschauer kommen trotzdem und irgendwie scheint die Halle als Spielort einen neuen Blick zu ermöglichen – einen demokratischeren, un-diktierteren. Auf jeden Fall ist der Raum wie gemacht für die Brecht’sche Versuchsanordnung Furcht und Elend des Dritten Reiches. Und für Sascha Hawemanns verlorene Seelen.