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vom genie geküsst – wilde & vogel und die empfindsamkeit der giganten am westflügel

Da ist es gleich zu Beginn – dieser unernste Ernst, das Augenzwinkern, das Hineinlocken in die Theaterzauberwelt: Ein leerer Stuhl quert wie von unsichtbaren Fäden gezogen den Saal und sorgt für gespannte Heiterkeit. Mit einem vollklingenden Gong werden sie dann gerufen, die (empfindsamen) Giganten: Bach! Freud! Da Vinci! Gelingt es, ihnen ihr Genie zu entreißen? Und es demokratisch unter den Anwesenden zu verteilen? Kommt und seht!

kein sonnenallee-abend: wenzel banneyer zur eröffnungspremiere am schauspiel leipzig

Am Freitagabend geht’s los. „89/90“, Peter Richters Wende-Roman, eröffnet die Spielzeit. Regie führt Claudia Bauer und in der Rolle des Ich-Erzählers: Wenzel Banneyer – vor 27 Jahren in etwa so alt wie eben der Erzähler, aber nicht in Dresden geboren, sondern tief im Westen. Hat er da überhaupt was mitbekommen? Und wie bringt man so einen Roman auf die Bühne? Wir haben uns mit dem Schauspieler zu einem sportlichen sieben-Fragen-in-acht-Minuten-Interview getroffen:

theaterherbst leipzig zwosechzehn – part one

Dem gerade recht erfolgreich laufenden Sommer-Sequel zum Trotz: es wird Herbst. Das ist auch gar nicht schlimm, denn dann ist wieder Theater. In Leipzig heißt das Vorhang auf für Wendekinder, Eskas, Menschen, die noch gar nicht da sind und ganz frische Schauspielstudenten.

heimat im hotel-karussell – sascha hawemann eröffnet die spielzeit am schauspiel hannover

Schon beim Lesen kommen wir ins Schwärmen: Herzzerreißend und bildreich erzählt Joseph Roth vom Kriegsheimkehrer Gabriel Dan, der im zwielichtig-strahlenden Hotel Savoy irgendwo zwischen Ost und West strandet – Ruhelos-rastlos auf der Suche nach einem Platz zum Hingehören. Und dabei immer dieses Geld, und immer diese Liebe, und irgendwo draußen auch noch die Welt. Wer könnte derlei Geschichten besser auf der Bühne erzählen als Zwischen-den-Welten-Regisseur Sascha Hawemann? Wir waren bei der Premiere in Hannover und sind verzaubert.