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kein sonnenallee-abend: wenzel banneyer zur eröffnungspremiere am schauspiel leipzig

Am Freitagabend geht’s los. „89/90“, Peter Richters Wende-Roman, eröffnet die Spielzeit. Regie führt Claudia Bauer und in der Rolle des Ich-Erzählers: Wenzel Banneyer – vor 27 Jahren in etwa so alt wie eben der Erzähler, aber nicht in Dresden geboren, sondern tief im Westen. Hat er da überhaupt was mitbekommen? Und wie bringt man so einen Roman auf die Bühne? Wir haben uns mit dem Schauspieler zu einem sportlichen sieben-Fragen-in-acht-Minuten-Interview getroffen:

theaterherbst leipzig zwosechzehn – part one

Dem gerade recht erfolgreich laufenden Sommer-Sequel zum Trotz: es wird Herbst. Das ist auch gar nicht schlimm, denn dann ist wieder Theater. In Leipzig heißt das Vorhang auf für Wendekinder, Eskas, Menschen, die noch gar nicht da sind und ganz frische Schauspielstudenten.

im wald da sind die räuhäuber – gordon kämmerer diplomiert mit schiller

Hinter dem Eisernen steppt ganz offensichtlich schon der Räu-Bär: Nebel, flackerndes Diskolicht und hämmernde Bässe dringen nach draußen. Im Saal wird das Publikum erstmal nach allen Regeln der Kunst von Skala-Wirt Jens zusammengefaltet. Schillersche Rebellion rückwärts: hier lümmelt die „Jugend von heute“ in der Komfortzone resp. dem Theatersessel und das ältere Semester revoltiert – Ein hübscher Einstieg zur großen Räuberparty, die in den nächsten drei Stunden auf der großen Bühne steigt.

woher? na, aus’m osten. aber wohin? die neue saison am schauspiel leipzig

Was für eine Woche! Am Mittwoch wird Skadi Jennicke mit großer Mehrheit zur neuen Kulturbürgermeisterin gewählt, dann treten Verfahrensfehler zu Tage – nun muss die Wahl wiederholt werden. Einen Tag nach der Vorstellung der neuen Schauspiel-Saison am Donnerstag gibt die Stadt ihre Intendanten-Vertragsverlängerungs-Bestrebungen bekannt. Über letztere entscheidet der Stadtrat in der Juni-Sitzung, was es ab Herbst in der Bosestraße gibt, lest ihr hier.

und (con)action! das café für menschen mitohne fluchtbiografie am schauspiel leipzig

Montag, 17 Uhr, Baustelle Schauspiel Leipzig. Im Foyer gibt es Bemmchen und Tee, Bobbycars sausen herum, an zwei Tischtennisplatten werden gemischte Doppel ausgetragen. Da sind junge Leute, gestandene Väter, Mütter und Kinder aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, dem Iran, Kuba … Dazu gesellen sich Mitarbeiter aus den verschiedensten Abteilungen des Theaters, die Leute vom » Verein Interaction, Freunde, Gäste, Studenten …

schnapspfützenleserei ohne erlösung – die hockenden in der diskothek

„die hockenden“ (beides bedeutungsschwanger klein angefangen)? Ah, Problemstück, denkt sich die erprobte Theaterista auf dem Weg in die Diskothek und in der Tat: sperriger Text, die Stimmung düster, latent grelle Ausstattung, die Bühne ein Un(ort), dessen Enge und Tristesse kaum Luft zum Atmen lassen. Wie daraus ein recht intelligent-vergnüglicher Theaterabend wird? Weiterlesen!

mehr glitzer!
reihesieben macht praktikum in der maske

Samstag Abend, 19:30 Uhr, große Bühne: Metropolis. Wir sind aufgeregt – Maskenbildnerin Cordula Kreuter nimmt uns heute mit backstage. Die innere Ambition fragt sich: dürfen wir vielleicht sogar ein bisschen helfen? Der Rest ist eher besorgt, hauptsächlich im Weg rumzustehen und der kleine Voyeur in uns so: werden wir auch was mitkriegen von den kleinen Geheimnissen aus den vertraulichen Garderobenspiegel-Gesprächen?